Parkinson-Tag an der Schule für Physiotherapie im Nardini Klinikum Landstuhl

Am 24.10.2019 wurde im Nardini Klinikum Landstuhl zum zweiten Mal von der Schulleitung ein Parkinson-Tag für die Auszubildenden der Schule für Physiotherapie organisiert.

Timo Lehmann von der Selbsthilfegruppe „Junge Parkinsonkranke“

Timo Lehmann von der Selbsthilfegruppe JuPa (Junge Parkinsonkranke) Rheinland-Pfalz Süd besuchte die Schule, um die zukünftigen Physiotherapeuten ausführlich über das Thema Morbus Parkinson, speziell bei jungen Menschen, zu informieren.

 

 

Jeder Laie, der den Begriff Parkinson hört, sieht vor seinem inneren Auge einen zitternden, älteren Menschen. Doch die Vorstellung von Parkinson als Schüttellähmung ist trotz ihrer weiten Verbreitung in der Bevölkerung ein Irrglaube. Die Symptome sind viel weitreichender und bedürfen zur Diagnose einer genauen Beobachtung und Untersuchung. Nicht jeder Mensch, der an chronischem Zittern leidet, hat zwangsläufig Parkinson. Und auch der Umkehrschluss ist falsch – nicht jeden Menschen mit Parkinson kann man am ständigen Zittern erkennen.

Etwa zehn Prozent aller Parkinsonbetroffenen wurden vor ihrem 40. Lebensjahr mit der Krankheit konfrontiert. Diese sogenannten „Young-Onset“-Patienten sind also keine Seltenheit, doch meistens vergeht viel Zeit zwischen den ersten Symptomen und der Diagnose Parkinson.

Das ist nicht verwunderlich, denn jüngere Menschen befinden sich im Allgemeinen in einer völlig anderen sozialen, psychischen und körperlichen Situation als ältere. Somit sind sie ganz anderen Auswirkungen der Krankheit ausgesetzt, welche wiederum einen anderen Umgang mit der Erkrankung erfordern. Es gibt also keine exakte Altersschranke, welche die Krankheit Parkinson nicht unterschreitet. Die Probleme, die Parkinson mit sich bringt, sind bei jungen und älteren Betroffenen jedoch sehr unterschiedlich.

Timo Lehmann, der selbst Betroffener ist, brachte den Schülern das Thema anschaulich, interessant und kurzweilig näher und konnte auch sehr viel Persönliches aus seinem eigenen Leben berichten. Auch andere Betroffene erzählten in mehreren Filmsequenzen ihre Geschichte.

Zum Ende stellte Lehmann noch verschiedene Hilfsmittel für Parkinsonerkrankte vor und beantwortete gerne die Fragen der Schüler. Die Veranstaltung wurde von den interessierten Physiotherapie-Schülern sehr gut aufgenommen, es gab durchweg positive Resonanzen verbunden mit einem herzlichen Dank für die gelungene Veranstaltung!

Vom 26. bis 27.06.2020 finden die Südwestdeutschen Parkinsontage in der Stadthalle Landstuhl statt, alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen.

Weitere Informationen zur Selbsthilfegruppe finden Interessierte unter www.jupa-rlp.de.

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